Fachdidaktische Erläuterung - Gelenktes Wachstum
Unsere Getreidearten zählen zu der Familie der Süßgräser. Deren Halme wachsen jeweils über den Knoten in Vegetationszonen. Dies sind die weichen, hellen Stellen des Stängels, die von röhrenförmigen Blattscheiden umhüllt und gestützt werden.
Wird ein Halm, der noch grün und somit in der Wachstumsphase ist, geknickt, kann man nach einigen Tagen feststellen, dass der geknickte Halm am nächsten Knotenpunkt wieder gerade nach oben zu wachsen beginnt.
Durch den Knick wird der Halm vom optimalen Lichteinfallswinkel abgelenkt. Der Knoten fängt an, diesen Einfallswinkel wieder zu optimieren und beginnt an der nun zum Licht abgewandten Seite stärker zu wachsen. Damit richtet sich die Pflanze wieder auf und die Ähre wird wieder in Richtung Sonne stehen.
Wird die Pflanze nach ihrer Wachstumsphase, wenn sie schon braun und trocken ist, genkickt, beispielsweise durch Wind oder Starkregen, kann die Pflanze sich nicht mehr aufrichten und die Ernte ist in Gefahr.